Nicolay Selina


Selina

Nicolay

Hüttenwartin / Sozialarbeiterin

1988

Bever

Verheiratet

SP Graubünden

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Aktuell bewege ich mich in einem Umfeld mit vielen Familien mit kleinen Kindern.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
In meinen Jugendjahren war ich in der JUSO und habe mich schon sehr früh für Politik interessiert. Während meines Studiums in Sozialarbeit und Sozialpolitik konnte ich viel sozialpolitisches Wissen aneignen. Meine Motivation: ein gutes Leben für alle Menschen möglich machen. Gegen Armut, Ausgrenzung, soziale Benachteiligung, gegen Ausbeutung und Ungleichheit! Und für unser Klima!

Was möchten Sie als Gewählte bewegen?
Ich kämpfe für mehr Chancengleichheit und für ein möglichst gutes Leben für alle Menschen im Kanton Graubünden. Für ein Miteinander anstatt ein Gegeneinander.

Für den Erhalt unserer wunderbaren Landschaft und unserer sprachlichen Vielfalt im Kanton Graubünden.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Momentan ist bei mir die Familienpolitik sehr aktuell. Mit 2 kleinen Kindern sehe ich da Handlungsspielraum. Z.B. bezahlbare KITA-Plätze, bezahlbare Wohnungen im Oberengadin, Teilzeitstellen für Frauen und für Männer, Anerkennung von „modernen“ Familienmodellen, Angebote für Familien, Hort-Plätze an Schulen etc.

Chancengleichheit für alle Menschen ist zudem ein weiteres Thema, welches mit sehr interessiert. Gleiche Chancen natürlich für Frauen und für Männer, aber auch für Menschen mit einer Beeinträchtigung, LGBTQ-Menschen, ältere Menschen, Kinder, Jugendliche etc.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Alice Schwarzer

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Für mich heisst Gleichstellung, dass Frauen und Männer gleich behandelt werden und gleiche Chancen haben und zwar überall und immer.

Es braucht in Graubünden hauptsächlich eine Gesellschaft, die Gleichstellung als „Normalität“ betrachtet. Familienmodelle mit geteilten Rollen müssen voll und ganz akzeptiert sein. Dazu braucht es gute Beispiele; Familien, die solche Rollenteilungen leben und ihren Kindern dies als Selbstverständlichkeit vorleben.

Würden Sie es befürworten, dass generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden und wenn ja, von wem?
Dies würde ich befürworten. Es braucht einerseits Arbeitgebende, die gleiche Löhne bezahlen und allen Mitarbeitenden gleiche Karriere-Chancen ermöglichen, auch als Teilzeitstellen. Es braucht aber andererseits auch Massnahmen in der Politik, wie zum Beispiel bezahlbare Kita-Plätze, Abschaffung der steuerlichen Heiratsstrafe für Doppelverdienende, Anreize für mehr Frauen in politischen Ämtern etc.

Vielleicht braucht es auch in den Medien mehr Berichterstattung über gute Beispiele von Firmen, Familien etc., welche Gleichstellung umsetzen.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit könnte dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Ich finde es ausserordentlich wichtig, dass Jobsharing und Teilzeitpensen in Führungspositionen zur Selbstverständlichkeit gehören. Nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer. Und nicht nur in Berufen, in welches es „eher machbar“ ist, wie beispielsweise bei Lehrpersonen, sondern in allen Bereichen. Erwerbsarbeit und Hausarbeit muss gerecht aufgeteilt werden können, ohne Karriere-Einbussen hinnehmen zu müssen.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich auch ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Im Moment fehlt mir dazu leider die Zeit, da ich arbeite, 2 kleine Kinder habe und einigen freiwilligen Tätigkeiten nachgehe.